Mittwoch, 7. Dezember 2016

dunkelräume...








dunkelräume betreten
stummstille schritte
auf dem weg
durch verblasste fotografien

eingeklemmt
zwischen licht und schalter
erinnerungsfetzen

und manchmal gab es  auch orangen*
und den duft nach wärme


* nach einem Titel von Monika Kafka

Sonntag, 13. November 2016

"you want it darker..."





Hommage an Leonard Cohen

In diesem Zusammenhang unbedingt auch
http://bild-traeumereien.blogspot.de/2016/11/hommage-leonard-cohen-r_11.html#comment-form
ansehen. 
Beide Posts sind unabhängig voneinander, aber zu demselben Thema entstanden.
(ich war so frei Daniela)

Donnerstag, 27. Oktober 2016

echo der stille...





wenn
aus gesprächen monologe werden
kerzenschein die dunkelheit nicht erhellen kann
Deine stimme verblasste antworten gibt
trage ich Dein lächeln in mir weiter

echo der stille


in memoriam
Mutter

Mittwoch, 5. Oktober 2016

fortgespült...







später...
später ist auch ein tag
(dachte er)

später...
später war kein tag
nicht für seine gedanken
fortgespült im zeitenfluss

später war zuspät
(wusste er)
jetzt

Sonntag, 25. September 2016

farewell...





für Monika


... und weil ich mir nie Deinen Geburtstag merken konnte,
wie gewöhnlich, ein Tag zu früh ;-)
Dein Bruder

Mittwoch, 14. September 2016

sommerblassfarbe...








sommerblassfarbe
Ahnung
von herbstlichttrost
Neige
des vollen kelches
Zu
winters dunkelrot

Freitag, 26. August 2016

slow down...





slow down

wenn schatten um die ecke biegen
sonnenstrahlen nach westen gebogen werden
wird ein fenster geöffnet
um lichterglitzer zu empfangen
verstreu ihn in den nachthimmel

slow dawn

Samstag, 20. August 2016

geschichte von...





geschichte von...

geschlossenen türen
fenstern
und einem briefkasten
der nie mehr geleert wird

geschichte

Samstag, 23. Juli 2016

meine liebe...


für S.


Sommermorgen 

Durchs off'ne Fenster dringt der Tag ins Zimmer
Und Morgenlicht durchflutet schon den Raum
Ich spür' dich neben mir, du schläfst noch immer
Und suchst ihn festzuhalten, deinen Traum
Wie gerne hab' ich es, neben dir geborgen
Noch nachzudenken über dich und mich
Wie gerne mag ich die hellen Sommermorgen
Wie lieb' ich dich

Deutlicher hör', ich jetzt schon vor dem Hause
Stimmen, Straßengeräusche, Autotür'n
Verstrichen ist die stille Atempause
Du regst dich, als scheinst du es auch zu spür'n
Und blinzelst zu mir mit verschlaf'nem Lachen
Ich warte auf den Blick allmorgendlich
Wie gerne spür ich dich neben mir erwachen
Wie lieb ich Dich

Wie hastig geht die Zeit spät am Tage
Komm einen Augenblick noch nah zu mir
Wann sag' ich, wenn ich es dir jetzt nicht sage
Dass ich glücklich bin mit dir
Von deiner Wärme, deinem Rat umgeben
Von deiner Zärtlichkeit; wann sage ich
Wie gut es ist, an deiner Seite zu leben
Wie lieb' ich dich
(c) Rainhard Mey

Dienstag, 5. Juli 2016

damals...





Damals
hing die schaukel
an einem regenbogen
angetrieben von unseren wünschen

Freitag, 3. Juni 2016

es geht nie vorbei...





Einst sagtes Du mir:
"... auch das wird vorüber gehen..."
Du hast Dich getäuscht,
Vater...

Mittwoch, 27. April 2016

dunkellichttage...


Für Monika



Du schriebst mir mal

"...das ohr hört sich wund
an der kristallenen stille
und in den weiten räumen
schweigt selbst dein schatten im wind"
(Zitat aus einem Brief)

Wie wahr, wie wahr, liebe Schwester

Mittwoch, 24. Februar 2016

es war wieder soweit...



Es war wieder soweit…

Es ist wieder soweit…, dachte Herr Kunerth.
Es ist wieder soweit. Alles zurück auf Null setzen. Zurück an den Anfang. Alles wieder von vorne anfangen…
Draußen tropfte der Tag von den Fenstern. Bahnte sich den Weg über die Scheiben. Tropfen blieben hängen. Vermischten sich. Rutschten tiefer und hinterließen eine nasse Spur.
Spuren…, ja Spuren sollte man hinterlassen, dachte Herr Kunerth. Er rührte mechanisch in seinem Kaffee, der schon lange nicht mehr dampfte und trieb seine Gedanken hinaus. Hinaus in das Grau des Tages. In einen Tag, der jedes Licht in eine konturlose Monotonie verwandelte.
In der Küche tickte eine Uhr. Langsam sickerte ihr Ticken in Herr Kunerts Bewusstsein. Fesselten seine Gedanken. Sogen sie auf. Zwangen ihnen den eigenen Rhythmus auf, bis Herr Kunerth nicht mehr anders konnte, als auf das gleichmäßige Tick, Tack zu hören.
War das Ding schon immer so laut?, dachte Herr Kunerth. Er wusste es nicht.
Tick, tack, tick…
Blumen…, ja Blumen wollte ich noch kaufen, dachte Herr Kunerth. Und der Kaffee?
Ach…

Dann stand er auf. Griff nach seinem Mantel, nahm den Schirm und ging.
Ging hinaus in den Nebel

Es war wieder soweit…

Donnerstag, 7. Januar 2016